…8:10 Uhr wir rufen einen Uberfahrer, oder doch nicht? Um 8:45 geht unser Bus nach Surfersparadise und kein Uberfahrer in Sicht, was machen wir jetzt? Unser Bus geht in 35 Minuten und wir haben keinen Fahrer, denn laut App ist momentan mehr los als sonst. Verena lief in die Rezeption der Unterkunft um nach einer Taxi Nummer zu fragen, die sie auch bekam. Sofort rief sie die Nummer an, es meldete sich eine nette Dame mit: "Wie kann ich Ihnen helfen?" Verena erklärte unsere Situation, die Frau antwortete:”Ich versuche alles um einen Fahrer zu erreichen, aber ich kann nichts garantieren.” Auf diese Nachricht hin schauten wir nochmal ob jetzt ein Uber zu erreichen ist, aber vergeblich. 8:19 und keine Möglichkeit in Sicht, wie wir zum Bus gelangen könnten. 8:26 Uhr ein Van mit einem Taxi Zeichen auf dem Dach, könnte dass unser Fahrer sein? Ein etwas älterer Mann stieg aus dem Fahrzeug und sagte:”You need to Go to the Greyhound?, hop in, letˋs go.” Unter der Fahrt erklärte uns der Fahrer unser Glück, denn er hatte gerade zuvor einen Rollstuhlfahrer hier in der Nachbarschaft abgeliefert und sei deshalb so schnell hier gewesen. Ein weiter Vorteil für uns war die Größe seines Vans wir konnten unsere Backpacks und Rucksäcke einfach ins Auto werfen und los gings. 8:35 Uhr wir sind da. An der Busstation angekommen bedankten wir uns beim Fahrer und beim Universum für unser Glück. Dann packten wir unsere Sachen in den Bus und saßen uns völlig fertig auf unseren Plätzen. Doch wir waren nicht die letzten, die in den Bus einstiegen, denn es waren einige Fahrgäste welche erst um 8:40 Uhr einstiegen und wir so: “ahh, wir mit unserer deutsch-österreichischen Überpünktlichkeit müssen noch einiges an Entspanntheit lernen. Los ging's nach Surfers Paradise.

Dort angekommen waren wir schonmal sehr beruhigt, als wir auf der Karte sahen, dass unsere Unterkunft nur 2 min zu Fuß von der Haltestelle weg ist. Da es erst kurz nach 10 Uhr war konnten wir unser Zimmer noch nicht beziehen, da stellten wir unser Gepäck in den “Luggage Room” und machten uns auf zur Currumbin Wild life Sanctury. Wir bestellten uns einen Uberfahrer und los ging's. Diese Sanctury zählt zu den ältesten Wildtierschutzgebieten Australiens und spielt eine große Rolle für den Schutz und der Pflege von wild lebenden Tieren und besonders bedrohten Arten. Sie bieten ein sicheres zu Hause für Koalas, Kängurus, Emus und eine Vielzahl von Vögeln und Reptilien. Uns hat besonders gut das kleine Tierkrankenhaus gefallen. Sie behandeln jährlich 8000 verletzte, kranke oder verwaiste Tiere. Dort arbeiten Tierärzte und Tierpfleger eng zusammen. Sie erklärten uns, dass leider sehr viele Tiere in der Nacht von Autos erfasst werden, oder auch von anderen Tieren gebissen werden. Verletzte Tiere werden hier behandelt und danach wieder in die freie Wildbahn entlassen. Deshalb ist es besonders wichtig, immer den genauen Standort durchzugeben wenn man ein Tier findet, damit sie genau dort wieder ausgesetzt werden können. Sie behandeln jährlich zwischen 200 und 300 Koalas, für uns war es natürlich auch ein Highlight sie zu beobachten. Genauso wie auch die Kängurus, Wombats und Papageien. Als Tagesabschluss schauten wir uns noch eine kurze Aboriginetanzshow an und dann ging es mit dem Bus zurück ins Zentrum.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir noch einkaufen. Das riesige Einkaufszentrum “Surfers Paradise Center” war gerade mal 5 min von unserer Unterkunft entfernt. Nach dem Einkaufen gingen wir noch durch die Mall und waren sehr überrascht, denn in der Mall, wie auch auf den Nebenstraßen war die Stadt wie ausgestorben, keine life music, Acrobaten oder Tänzer, aber dazu später mehr. Am nächsten Morgen gingen wir zum Strand und in die Stadt. Wir waren sehr motiviert surfen zu gehen, doch als wir am Strand ankamen, dachten wir, was ist das? Die Wellen waren teilweise 2 Meter hoch. Für uns Anfänger undenkbar. Dies bestätigte sich, als wir ein paar Surfschulen beim üben zu sahen, denn der Großteil der Kursteilnehmer kam nicht mal aufs Surfbrett, geschweige denn auf Meer hinaus. Das Wasser war knietief und Wellen prallten ihnen ins Gesicht, es war schon etwas amüsant mit anzusehen, aber wir hatten auch etwas Mitleid mit den Teilnehmern, weil wir ja selbst erst unsere erste Surfstunden hatten und wissen wie hart es sein kann. Später gingen wir dann zu einem Surfshop und fragten nach, wann man sich am besten ein Board ausleihen soll. Sie meinten in der früh geht es aktuell am besten, aber es sind ganz andere Verhältnisse als in Byron Bay und es ist für Anfänger sehr schwer. Als wir am nächsten Tag in der früh ans Meer gingen , um die Lage zu checken, war es genauso wie am Tag davor. Somit für uns leider kein Surfen im Surfers Paradise.

Am Abend beschlossen wir dann, das Nachtleben etwas zu erforschen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, denn ohne Personalausweis oder Pass kein Eintritt. An jedem Nachtclub standen mehrere Securitys mit Tablet, sie machten Fotos von den Ausweisen und der Person. Interessiert fragte Verena einen Angestellten, warum sie so streng kontrollieren. Darauf die Antwort: “Wir kontrollieren immer so streng, um die Personen auf den 300 Kameras im gesamten Gebiet zu erkennen, falls ein Verbrechen, wie Diebstahl oder Körperverletzung vorliegt. Somit kann die Person sofort von der Polizei identifiziert, gesucht und festgenommen werden.” Diese Prozedur läuft in jedem Club so ab, egal wie oft man schon fotografiert wurde, um festzustellen wo sich die Person zuletzt aufgehalten hat. Unsere erste Anlaufstelle war der “Beergarden Surfersparadise”, dort kann man über einem QR-Code bestellen und bezahlen, somit wird die Bestellung an den Tisch gebracht und bezahlt ist auch schon. Es besteht auch die Möglichkeit an der Bar zu bestellen und zu bezahlen, für alle die kein Handy dabei haben. Was uns im Beergarden besonders gefallen hat, waren die riesen Spiele die hier auf den Tischen verteilt waren. Zum Beispiel 4 Gewinnt, Air Hockey und Jenga. Wir hatten einen Tisch mit einem Riesen-Jenga, Manfred ging als Sieger hervor. Wir brauchten ungefähr 30 Minuten für diese Runde, sogar die Tische neben uns feuerten uns an und riefen begeistert auf, wenn wir einen weiteren Stein rauszogen. Da mussten wir schon etwas schmunzeln, denn in Deutschland ist jeder in einem Lokal froh, wenn er nicht in Kontakt mit anderen Gästen kommt, doch hier in Australien ist das völlig anders. Jeder redet dich an: “How you garn”-Wie geht's?” “Where do you come from?-Woher kommst du?” Diese Herzlichkeit gefällt uns sehr und das würden wir uns für Deutschland auch wünschen. Im Club “ Platinum" lohnte sich das lange Anstellen und der freie Eintritt nicht wirklich, denn es gab nur überteuerte Mischgetränke mit Wodka zu trinken. Wir machten uns auf den Weg zurück zum Hostel, da alle Bars und Clubs überfüllt waren. Wir blieben noch bei einer Livemusik am Straßenrand stehen und bewunderten einen Ring-Acrobat. Seine körperliche Leistung war wirklich unglaublich.

Am nächsten Tag schrieben wir unseren Blogbeitrag und telefonierten mit unseren Eltern und Verwandten. Verenas Highlight kam am nächsten Morgen um 4:45, denn wir beschlossen den Sonnenaufgang in Surfersparadise anzusehen. Dieser war wunderschön, es waren bereits viele Leute am Strand. Es gab sogar einige wagemutige, die sich bereits ins Meer stürzten und mit den Wellen kämpften.


Am nächsten Tag ging es weiter nach Brisbane. Dort blieben wir nur eine Nacht und erkundeten die Stadt. Sie ist wirklich sehr schön und empfehlenswert, vor allem der öffentliche Garten. Beim Frühstück lernten wir einige Landeskameraden kennen und zwar aus Wolfratshausen. Die Jungs waren um die 20 und unterwegs als Work and Traveler. So klein ist die Welt.

Grüße gehen raus!

Dann stand auch schon die erste längere Busfahrt von Brisbane nach Hervey Bay an.